Es gibt kaum ein Thema, was so ausdauernd und kontrovers diskutiert wird, wie die Halte- bzw. Parksituation rund um die 6. Grundschule. Verfolgt man den Verlauf auf der Website, so gibt es schon seit Jahren Bemühungen, Eltern davon zu überzeugen, ihre Kinder nicht direkt vor dem grünen Tor der Schule aus dem Auto steigen zu lassen. Wellenförmig klappt das mal mehr, mal weniger gut.

Nun ist auch auf städtischer Seite Bewegung in die Sache gekommen. Unlängst wurde im Dresdner Stadtrat ein Pilotprojekt beschlossen, wo vorerst an 5 Schulen Haltezonen in rund 250 m Entfernung eingerichtet werden sollen. Eltern können da ihre Kinder aussteigen lassen und diese gehen die letzten Meter allein zu Schule. Auf der einen Seite fördert dies die Eigenständigkeit der Kinder, wenn sie den ganzen oder einen Teil des Schulweges allein gehen und auf der anderen Seite erhöht es vor allem die Sicherheit auf dem Schulweg und den Bereich um den Schuleingang.

Gerade um die Sicherheit geht es jedoch. Wer einmal die Perspektive eines Kindes der 1. – 4. Klasse eingenommen hat, merkt schnell, wie unübersichtlich das Verkehrsgeschehen auf einmal sein kann. Immer größer werdende und zum Teil wild geparkte Autos nötigen die Kinder zu waghalsigen Straßenüberquerungen und nicht zuletzt durch hektisches und aggressives Fahrverhalten kommt es dabei immer wieder zu Unfällen. Laut Statistischem Bundesamt kam es 2021 bundesweit in der Zeit von 7-8 Uhr unter den Schülern von 6 bis 15 Jahre zu über 2000 Unfällen.

Dabei gibt es auch durchaus positive Nebeneffekte, wenn man sein Kind allein laufen lässt. Untersuchungen haben ergeben, dass sogenannte „Autokinder“ häufiger antriebslos sind und das Interesse und die Motivation am Unterricht geringer ist, „Laufkinder“ hingegen selbstbewusster auftreten und aufmerksamer sind. Ist das nicht unser aller Anliegen: Kinder, welche gerne zur Schule gehen und Spaß am Unterricht haben?

Wir möchten keine Missverständnisse aufkommen lassen. Fakt ist auch, dass nicht jeder Schulweg im Umkreis der Schule beginnt und nur 1km lang ist. Kinder haben auch weitere Wege und Eltern ein besseres Gefühl von Sicherheit, wenn sie ihr Kind wohlbehalten in der Schule wissen. Dieser Wunsch nach Sicherheit wird auch erfüllt, wenn Sie Ihr Kind schon eher aus dem Auto steigen und die letzten Meter allein gehen lassen. Zusätzlich erhöht dieses rücksichtsvolle Verhalten auch die Sicherheit aller anderen Schüler.

Wir appellieren daher an die Eltern der aktuellen Klassen, aber auch an die Eltern künftiger Schulkinder: Bringen Sie Ihr Kind auf die für Sie alltagstaugliche Weise zur Schule, vermeiden Sie jedoch das Parken in 2. Reihe, in Einfahrten und im Kurvenbereich von Kreuzungen. Passen Sie die Geschwindigkeit den Gegebenheiten an, in dem Bewusstsein, dass noch viel mehr Kinder auf dem Weg zu Schule sind, als nur Ihr Eigenes. Trauen Sie Ihrem Kind zu, ein Teil des Weges allein zu gehen.


Informationen und Anfragen vom Förderverein gibts auch bei WhatsApp. Beiträge posten können nur Admins, kein Spam und keine Diskussionen möglich.

Vorheriger Beitrag

Nächster Beitrag

.